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Wie sehen neue Geschäftsmodelle
im Maschinenbau aus?

Zu einer der zentralen Herausforderungen der Digitalisierung zählt die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle.

Die digitale Transformation hat zwei Facetten: Sie umfasst sowohl die Digitalisierung bestehender unternehmensinterner Prozesse als auch die Anpassung beziehungsweise Änderung des Geschäftsmodells. Gerade bei der zweiten Variante sind viele Unternehmen im Maschinenbau noch zurückhaltend. Damit sind sie jedoch nicht alleine. Wie die branchenübergreifende Bitkom-Studie „Digitalisierung der Wirtschaft“ herausfand, investiert nur jedes vierte befragte Unternehmen in neue Geschäftsmodelle. Dies ist sicherlich auch eine finanzielle Frage. Zudem ist im Maschinenbau die Optimierung interner Prozesse gerade durch die Verbreitung der Lean-Production-Methoden fest verankert. Gleichwohl ist Stillstand aufgrund aktuellen Erfolgs keine Option. Welche neuen Geschäftsmodelle kommen jedoch für den Maschinenbau infrage? Und wie entwickelt man eigentlich ein solches digitales Geschäftsmodell?

Digitale Services und Plattformen für den Maschinenbau

Pauschale Antworten gibt es hier natürlich nicht. Dennoch ist bereits zu beobachten, wie im Maschinenbau erfolgreiche Ideen aus anderen Branchen übernommen werden. Ein prominentes Beispiel hierfür ist Predictive Maintenance im Rahmen des Industrial Internet of Things: Hierbei sind die Leistungsdaten einer Maschine permanent überprüfbar, da ihre Daten kontinuierlich übertragen werden. Der entscheidende Vorteil besteht darin, dass bereits winzige Abweichungen in den Daten Aufschluss über potenzielle Defekte geben können. Charakteristisch für Geschäftsmodelle rund um Predictive Maintenance ist zunächst zweierlei: zum einen der Vernetzungsaspekt, zum anderen der Service-Charakter. Geliefert wird nicht nur eine Maschine, hinzu kommt ortsunabhängige Wartung.

Erweitert man die Perspektive, zeigt sich ein weiterer bemerkenswerter Aspekt. Angebote des Industrial Internet of Things lassen sich auf Plattformen anbieten. Selbst wem der Begriff der Plattform-Ökonomie zunächst nichts sagt, dürfte ihr vermutlich tagtäglich begegnen. Ob Apple, Airbnb oder Amazon – sie alle sind digitale Plattformen. Diese Plattformen agieren als Intermediäre, d.h. sie verbinden zwei oder mehr Marktteilnehmer miteinander. Wenn sich in diesem Kontext mehrere Unternehmen zusammentun, spricht man auch von einem Business Ecosystem. Für neue Geschäftsmodelle im Maschinenbau sind verschiedene Ansätze von Bedeutung: Dabei geht es vor allem um Marktplätze für Dienstleistungen oder Güter. Überhaupt ist zu erwarten, dass Dienstleistungen in Zukunft vermehrt Umsätze für den Maschinenbau generieren werden.

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Der Weg zu neuen Geschäftsmodellen im Maschinenbau

Es stellt sich nun die Frage, wie Unternehmen im Maschinenbau damit beginnen können, neue digitale Geschäftsmodelle zu entwickeln. Auch dabei handelt es letztlich um ein Handwerk, das sich erlernen lässt: Business Model Innovation.  Der an der Universität St. Gallen entwickelte Business Model Navigator zählt zu den bekanntesten Modellen dieser Disziplin. Im Rahmen seiner Konzeption stellten die Forscher heraus, dass 90 % der untersuchten Geschäftsmodelle keineswegs neu waren. Sie hatten es mit Adaptionen bestehender Modelle oder neu zusammengesetzten Bestandteilen zu tun. Mit dem Business Model Navigator lassen sich sowohl aktuelle Geschäftsmodelle überprüfen als auch neue Prototypen erstellen. Leitend sind hierbei folgende Fragen:

Wer sind die Zielkunden?

Was wird den Kunden versprochen?

Wie wird die Leistung hergestellt?

Wie entsteht die konkrete Wertschöpfung?

Darüber hinaus konnten 55 typische Muster erfolgreicher Geschäftsmodelle identifiziert werden. Großer Beliebtheit vor allem in der Start-up-Szene erfreut sich auch der Business Model Canvas („canvas“ = Leinwand), da er besonders gut geeignet ist, um Geschäftsmodelle übersichtlich auf einem einzigen Blatt festzuhalten. Hierbei reicht das Kategorien-Spektrum von Aspekten wie Schlüsselpartnern und Aktivitäten über Kundenbeziehungen und Kanäle bis zu Einnahmequellen. So hilfreich diese Methoden auch sind: Aufgrund der zunehmenden Rolle der Plattform-Ökonomie reichen sie für komplexere neue Geschäftsmodelle im Maschinenbau nicht aus. Daher hat der Fachausschuss 7.23 der VDI/VDE-Gesellschaft für Mess- und Automatisierungstechnik speziell den VDI-Industrie 4.0 Canvas entwickelt. Er berücksichtigt insbesondere die Eignung potenzieller Plattformpartner. Anhand der Punkte Wertbeitrag, Werttreiber, Verlässlichkeit und Integration kann diese präzise bewertet werden. Bei maximaler Ausprägung ergeben sich insgesamt drei miteinander verbundene Canvas.

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