Internationaler Tag der Menschen mit Behinderung
Am 3. Dezember ist es wieder soweit: Rund um den Globus steht das Thema Behinderung im Zentrum der Aufmerksamkeit.
Ungefähr eine Milliarde Menschen besitzt eine Form von Behinderung. Obwohl Gleichbehandlung und Barrierefreiheit eine Selbstverständlichkeit sein sollten, sind diese Ziele leider immer noch nicht erreicht. Um das Bewusstsein für die Situation der Betroffenen zu schärfen, findet jedes Jahr am 3. Dezember der Internationale Tag der Menschen mit Behinderung statt. Informationsveranstaltungen, Podiumsdiskussionen und Ausstellungen dienen dabei sowohl der Aufklärung als auch kritischen Selbstbetrachtung des aktuellen Umgangs mit behinderten Menschen. Ihr großes Potenzial für den Arbeitsmarkt etwa wird oft übersehen.
Gedenk-und Aktionstag
1993 wurde der Internationale Tag der Menschen mit Behinderung zum ersten Mal begangen. Die Vereinten Nationen hatten ihn im Oktober des vorherigen Jahres ausgerufen – als ausdrückliche Fortführung des von 1983 bis 1993 währenden Jahrzehnts der Menschen mit Behinderung. Auf diese Weise sollte sichergestellt werden, dass dem Thema Behinderung die ihm gebührende Beachtung nicht verwehrt bleibt. Anlässlich des Gedenktages werden weltweit entscheidende Fragen diskutiert: Wie steht es mit den Rechten von Menschen mit Behinderung im eigenen Land? Ist Barrierefreiheit wirklich realisiert?
Der diesjährige Internationale Tag der Menschen mit Behinderung steht ganz unter dem Motto „17 Ziele für die Zukunft erreichen, die wir wollen“. Es bezieht sich auf das großangelegte 17-Punkte-Programm der UN, das sich anschickt, die Idee von einer besseren Welt zu verwirklichen. Dabei spielt die Forderung nach der Abschaffung von Diskriminierung in jeglicher Form eine Schlüsselrolle. Zudem gibt es 2016 einen Grund zu feiern: Seit 10 Jahren ist die „Übereinkunft über die Rechte von Personen mit Behinderungen“ in Kraft. Dadurch bietet sich nun die Möglichkeit, das bislang Erreichte zu reflektieren. Die Erarbeitung des richtungsweisenden Dokuments benötigte fünf Jahre und wurde von 167 Staaten anerkannt.
Ausgewählte Veranstaltungen
Wir haben einige interessante Veranstaltungen im Rahmen des Internationalen Tags der Menschen mit Behinderung zusammengestellt. Hier ist unsere Auswahl:
- Aktionstag im Mercedes-Benz-Museum (Stuttgart): Am 3. und 4. Dezember gibt es spezielle Führungen für Menschen mit Behinderung sowie ausgesuchte Events und Exponate zum Thema.
- „Bewegung, Spiel und Sport für alle“ (Köln): Am 9. Dezember findet in den AbenteuerHallen Kalk (15 Uhr bis 19:30 Uhr) ein inklusives Sport-Event zum Informieren und Ausprobieren statt.
- „Internationaler Tag für Menschen mit Behinderung – Infotag“ (Lünen): Im Lüner Kultur- und Aktionszentrum wird am 2. Dezember u.a. der Mit-Denker-Preis verliehen, der Bürger auszeichnet, die sich für eine barrierefreie Stadt engagieren.
Barrierefreier Arbeitsplatz
Die Fakten sprechen eine deutliche Sprache: Menschen mit Behinderung verfügen oft über eine gute Berufsqualifizierung – und werden dennoch auf dem Arbeitsmarkt leicht übersehen. So finden sich bei Schwerbehinderten, die arbeitslos geworden sind, anteilig mehr Fachkräfte als bei Arbeitslosen ohne eine Beeinträchtigung. Hier geht also viel Potenzial verloren. Wird es hingegen genutzt, so gewinnen Unternehmen nicht nur äußerst motivierte und qualifizierte Mitarbeiter hinzu. Im gleichen Zuge wird also dem Fachkräftemangel entgegengewirkt.
Für die industrielle Produktion erweist sich ein barrierefreier Arbeitsplatz als ideal, um Arbeitnehmer mit Behinderungen zu integrieren. Ein solcher Arbeitsplatz ist an die individuelle Körpergröße anpassbar und berücksichtigt darüber hinaus etliche weitere Aspekte. Dazu zählt auch der Greifraum, der bei Rollstuhlfahrern und Menschen mit Geh- oder Stehbehinderung signifikant kleiner ausfällt. Im Übrigen unterstützen die Integrationsämter und zahlreiche staatliche Förderungen Unternehmen nicht nur mit Rat und Tat, sondern auch mit Geld. Wir haben zusammengefasst, welche Zuschüsse für Hilfsmittel in Frage kommen könnten.
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